14-04-2022
Der ehemalige Stuttgarter Gastwirt Mario L. sitzt nun schon seit mehr als zweieinhalb Jahren in einem italienischen Gefängnis. Ein Gericht in Kalabrien verurteilte ihn und 65 andere Mafia-Mitglieder aus Italien und Deutschland im September 2019 zu langen Haftstrafen. Und doch beschäftigt L. die deutschen Behörden noch immer.
Warum, so will die SPD im Stuttgarter Landtag in einem Antrag vom baden-württembergischen Innenministerium wissen, liefen die Ermittlungen damals so schleppend? Diese Frage hatte der Vorsitzende des Vereins Mafia Nein Danke, Sandro Mattioli, in einer Sendung des SWR aufgeworfen. Die SPD griff das Thema daraufhin auf. Die Partei wundert sich, warum nach L.s Festnahme nicht dessen Vermögen unter die Lupe genommen wurde. Auffällig außerdem: Der Mafia-Fachmann beim Landeskriminalamt wurde kurz nach L.s Festnahme an eine andere Stelle versetzt. Es ist eine Frage, die nicht explizit in dem Antrag steht, aber mitschwingt: Wollte jemand, dass man bei der italienischen Mafia in Stuttgart nicht so genau hinschaut?