08-06-2022
Die Bedeutung sogenannter Neobanken auf dem Bankenmarkt nimmt stetig zu. Die Geschäftsmodelle sowie die rechtlichen Konstrukte dieser unter dem Titel Neobanken, aber auch Challenge-Banken, Online-Banken, Internet-only-Banken, virtuelle oder digitale Banken geführten Institute stellen die Aufsicht vor Herausforderungen. Dies beeinträchtigt nicht nur die Interessen der Verbraucher und deren Vertrauen in einen ordnungsgemäß funktionierenden Finanzdienstleistungsmarkt. Eine aufsichtsrechtliche Sonderbehandlung dieser „neuen“ Erscheinungsform von Banken, Kreditinstituten und Finanzdienstleistern könnte darüber hinaus diesen – im Vergleich zu den bestehenden „Präsenz-“, oder „Real-“ Banken – einen ungerechten wettbewerblichen und unternehmerischen Vorteil vermitteln.
Neobanken sind Finanztechnologie-Unternehmen (FinTechs), die – im Gegensatz zu den klassischen Bank-, Kredit- bzw. Finanzdienstleistungsinstituten – ihre Leistungen ausschließlich digital, d.h. im Internet, anbieten und somit über kein eigenes physisches Vertriebsstandort- oder Filialnetz verfügen. Die Loslösung ihrer Geschäftstätigkeit verschafft Neobanken einen unbestreitbaren wirtschaftlichen Vorteil gegenüber den klassisch tätigen Instituten. Diese Vorteile können Neobanken in Gestalt von niedrigen Gebühren weitergeben. Allerdings müssen Kunden bei dieser Form des Bankings ausdrücklich auf ihre persönliche Beratung verzichten.