07-06-2022
Über 300 Banken sind von Geldwäscheprüfungen befreit. Für Dr. Marcus Sonnenberg ist das ein unbeabsichtigter „blinder Fleck der Aufsicht“. Das Ansehen des Finanzstandorts Deutschland, warnt er in umserem Aufmacher, könnte dadurch erneut schweren Schaden nehmen.
Banken sind besonders anfällig für Geldwäsche. Nach Einschätzung der Bundesregierung besteht für den Bankensektor ein hohes Risiko für Geldwäsche. Auch die Skandale der letzten Jahre bestätigen dies immer wieder. So hatten bzw. haben auch eine Vielzahl an deutschen Instituten Probleme bei der Erfüllung von Geldwäschevorschriften (u.a. Deutsche Bank, Commerzbank, Wirecard, N26). Nicht immer hat dabei die BaFin als zuständige Aufsichtsbehörde rechtzeitig und effektiv eingegriffen. Insbesondere im Fall von Wirecard wurde über Jahre nicht genau genug hingeschaut.
Aufgrund dieser Anfälligkeit des Finanzsektors wäre anzunehmen, dass alle Banken in Deutschland einer strengen Geldwäscheaufsicht unterliegen. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass es eine ganze Reihe an Instituten gibt, die im Hinblick auf Geldwäsche schon seit längerer Zeit überhaupt nicht überwacht werden.