28-02-2022
Matthias Sutter vom Max-Planck-Institut für Gemeinschaftsgüter hat in einem neuen Buch die „menschlichen Faktoren“ zusammengetragen, die für den beruflichen Erfolg und Misserfolg verantwortlich sind. Im Interview erklärt er, warum das Homeoffice einen Karriereknick verursachen kann, was die Körpergröße mit Geldverdienen zu tun hat, inwiefern manche Branchen vertrauensunwürdige Typen anzieht, warum Boni-Zahlungen immer transparent sein müssen und warum die Frauenquote letztlich doch sinnvoll ist.
Herr Sutter, viele Menschen sitzen wegen der Coronapandemie im Homeoffice. Das hat Vorteile, aber laut einer Studie, die Sie in Ihrem neuen Buch „Der menschliche Faktor oder worauf es im Berufsleben ankommt“ beschreiben, einen entscheidenden Nachteil: Die Wahrscheinlichkeit einer Beförderung wird kleiner. Warum?
Matthias Sutter: Die Erklärung dürfte mit dem bekannten Spruch „Aus den Augen, aus dem Sinn“ zusammenhängen. Für beruflichen Aufstieg braucht man nicht nur passende Fähigkeiten und Berufserfahrung, sondern auch ein gutes Netzwerk innerhalb einer Firma. Und dieses zu pflegen, geht ganz offensichtlich leichter im Büro als virtuell von zuhause im Homeoffice.