28-04-2022
Erst die Corona-Pandemie, die zu gestörten Lieferketten im globalen Handel führte, dann der Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine – und die Sanktionen des Westens gegen Russland: Die jüngsten Krisen zeigen, wie volatil die Handelspolitik der Globalisierung ist. Wie könnte es anders gehen? Ist die Globalisierung gescheitert? Keineswegs, meint der Ökonom Gustav A. Horn. Entscheidend ist, dass die Handelspolitik den Werten der freiheitlichen Demokratie folgt.
Die Globalisierung, wie wir sie bisher kennen, ist tot. Spätestens seit dem Beginn des Angriffskriegs von Russland auf die Ukraine ist klar, dass die Idee eines global unbegrenzten Handelsaustauschs gescheitert ist. Besonders schmerzhaft ist die Erkenntnis, dass Handel und Frieden keine Geschwister sind. Autokraten stellen ihre potenziell kriegerischen Machtansprüche über den freien Austausch von Waren und Gütern. Freier Handel ist ihnen nur so lange genehm, wie er der eigenen Machterhaltung dient.