29-06-2022
Die Großbank soll einen Kokainhändler nicht an Geldwäsche gehindert haben. Das Schweizer Bundesstrafgericht verhängte eine Strafe von knapp zwei Millionen Euro.
Kokain, Geldverstecke, ein vom Pech verfolgter bulgarischer Ringer: Tagelang fesselten reißerische Details während des Prozesses im Februar die Schweizer Finanzwelt. Auf der Anklagebank: Die Credit Suisse, die einen Drogenhändler nicht an der Geldwäsche in Millionenhöhe gehindert haben sollte.
Am Montag fiel das Urteil des Bundesstrafgerichts in Bellinzona: schuldig. Der Spruch ist bahnbrechend, die erste strafrechtliche Verurteilung einer großen Schweizer Bank in der Geschichte der Eidgenossenschaft. Auch eine ehemalige Kundenbetreuerin wurde wegen Geldwäscherei verurteilt, wie das Gericht am Montagnachmittag verkündete. Während die Bankangestellte zu einer Strafe von 20 Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt wurde, muss die Credit Suisse eine Geldbuße von zwei Millionen Franken (rund zwei Millionen Euro) zahlen. Weitere 19 Millionen Franken muss die Bank erstatten, da sie vor einer möglichen Beschlagnahme weitergeleitet worden waren.